Was für ein Jahr! Zum Jahresrückblick 2020 fallen mir drei Stichworte ein: Digitalisierung, neue Ideen und Vorangehen. Wenn ich auf meinen Jahresplan für 2020 schau, war es mir ein Anliegen, mein Online-Business zu entwickeln, mehr als Unternehmerin zu denken und zu agieren, sichtbar zu werden und alles rund um Online-Marketing und Vertrieb zu verstehen und zu beherrschen. Worauf kann ich zurückblicken? Was war (trotz allem) gut. Viele neue Ideen im Außen sowie im Innen kennzeichnen für mich 2020. Ich habe so vieles kennengelernt und mutig für mich ausprobiert. In Bewegung kommen, sich auf den Weg zu machen und mutig voranzugehen beschreibt es gut. Dafür braucht es eine Innerlichkeit, Stille und mit mir sein, was nun mehr Platz in meinem Leben hat. Denn daraus entsteht die Bewegung und das Neue.
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Anpassungsfähigkeit – ein besonderer Wert
Den Wert Anpassungsfähigkeit kenne ich aus den Kulturbefragungen. Ob als Wert, der die aktuelle Kultur beschreibt oder für die gewünschte Kultur. Ich habe früher immer gedacht, ich würde das eher Veränderungsbereitschaft nennen, denn das ist es ja oft, was Unternehmen brauchen. Rückblickend kann ich sagen, wenn ich dieses Jahr einen Wert intensiv gelebt habe, dann ist es Anpassungsfähigkeit.
Das Jahr fing mit vielen mir lieb gewonnen Dingen an: Skifahren, Fortbildungen und die 5. Jahreszeit. Fastnacht ist ja eine wichtige Zeit für mich und wir hatten Ende Januar einen wunderbaren Abend auf einem Faschingsschiff. Jedes Jahr haben wir ein Motto und dieses Jahr waren es die 20iger Jahre. Was ein toller Abend und wie toll sahen wir aus. Ich fragte mich damals, ob die Menschen 1920 ein Gefühl für die 20iger Jahre hatten und diese für sich auch so golden erlebten – wahrscheinlich nicht. Mein Gefühl für 2020 war indifferent und ich fragte mich, wie werden wir darauf zurückblicken?
Faschingsparty auf dem MCC Narrenschiff im Januar 2020
Die Anpassungsfähigkeit ist mir als erstes bei den Kindern aufgefallen, die sich recht flott mit dem Ganzen arrangierten. Mir ist das ganze Jahr immer wieder bewusst geworden, wie sich immer innerhalb von einer Woche mein Blick auf die Welt verändert hat. Was ich vor zwei Wochen für möglich hielt, sehe ich heute ganz anders und so ist es dann!
Mein Business wird Online – eine kluge Entscheidung bereits in 2019
Im September 2019 habe ich die Entscheidung getroffen, mein Business auf Online umzustellen. Damals war mir wichtig, ortsunabhängig arbeiten zu können und mehr auf mich, meine Gesundheit und meine Bedürfnisse zu achten. Diese Entscheidung und Ausrichtung war und ist Gold wert. Ich hatte dieses Jahr durchgängig gut zu tun. Im Februar hatte ich einen Kundentermin vor Ort und es wäre der fast einzige geblieben, wenn es im November nicht noch einen gegeben hätte. Vor 10 Jahren hätte ich nicht gedacht, dass dies überhaupt funktionieren könnte. Digitalisierung ist das Wort für 2020 und ich hatte großen Spaß dran, Neues auszuprobieren, Vorgehensweisen zu digitalisieren und verschiedenes zu kombinieren. Ich bin dankbar für mein Tun, für wunderbare Transformationsprojekte, für viele interessante Kulturdiagnosen – national und sehr viel international. Dieses Jahr habe ich so viel wie noch nie auf Englisch gearbeitet und mit so viele Menschen aus so vielen verschiedenen Ländern und Kontinenten.
Ich bin sichtbar geworden
Mit meinem Business sichtbar zu werden, mehr als Unternehmerin zu agieren, waren weitere Themen dieses Jahr. War ein Webinar , um meine Kulturdiagnoseausbildungen zu bewerben vor einem Jahr noch etwas Neues, ist es jetzt fester Bestandteil meines Prozesses. Ich habe so viel neues ausprobiert, habe im Oktober eine WERTEchallenge gemacht, was viel mehr eine Challenge für mich war. Mich erfüllen diese Erfahrungen mit großer Dankbarkeit.
Corona – So hat das Virus mein Business, mein Lernen und mich beeinflusst
Corona hat mein berufliches Leben weniger tangiert als mein privates. Was heißt das? Ich coache und supervidiere seit über 10 Jahre online. Follow-up-Webinare mit meinen Teilnehmern sind ein fester Bestandteil meiner Ausbildungen in Kulturdiagnose und sichern den Transfer. Ich bin dankbar für die Aufträge, die ich dieses Jahr hatte. Ich war das ganze Jahr gut beschäftigt und das gibt Stabilität in dieser Zeit. Eine CTT Practitioner Ausbildung im Mai konnte ich durchführen, eine im November nicht. Die einzigen Sachen, die mir wirklich abgesagt wurden, waren eine Messe und die vielen geplanten Fortbildungen. Diese mir geschenkte Zeit habe ich meinen Kunden für Gespräche geschenkt. Diese Gespräche, ob per Telefon oder per Zoom, waren Herz-zu-Herz Gespräche und sind für mich ein Highlight in diesem Jahr.
Ich habe mein Lernen angepasst – trotzdem fehlt das Drumherum
Kontinuierliches Lernen ist mir ein wichtiger Wert. Normalerweise komme ich im Jahr auf ca. 50 Fortbildungstage. Es gibt soviel zu lernen und zu erfahren in dieser Welt. Anfang des Jahres habe ich noch mit meiner Lernduo-Partnerin Heike Heeg ein Lernduo-Workshop angeboten zum Thema Achtsamkeit. Wir waren in Hamburg bei dem Agile Culture Camp zum Thema Nachhaltigkeit und beim Innovationsforum in Nordhessen.
Das Lernduo (Heike Heeg und Andrea Maria Bokler) on tour
Mein Lernen Online hat sich stark verändert, ich mag kleine Happen, selbstgesteuert und in den Alltag integriert. Wo ich mir vielleicht früher das Ganze noch im Seminarraum einen Vormittag angeschaut habe, entscheide ich Online viel schneller, ob es auf meine Werte einzahlt oder nicht – vielleicht bin ich auch da auch ungeduldiger geworden. Was fehlt, ist das ganze drum rum. Die Fahrt dahin, das Schwätzen über Gott und die Welt und vor allem unser gemeinsames Lachen.
Veränderungen im Privaten und im Alltag – Das Gute im Schwierigen sehen
Corona hat mein Privatleben sehr verändert: Ich war von Anfang an sehr wachsam und achtsam zu dem Ganzen, da ich selbst vor neun Jahren einmal in Quarantäne im Krankenhaus lag und mit Blick nach Spanien, wo die Familia Politica und Freunde leben. Im ersten Lockdown sind wir näher zusammengerückt, aus zwei Haushalten haben wir einen gemacht, Vorratshaltung ist wieder ein Begriff in meinem Leben. Das Wandern und das Bedürfnis in der Natur zu sein, nimmt viel mehr Raum in meinem Leben ein wie auch die bewusste Dankbarkeit für Gesundheit aller.
Recht früh haben wir die Idee meiner italienischen Kollegin von Zoom Aperitif(os) übernommen. Das heißt, wir laden uns Gäste per Zoom ein und trinken einen Wein oder heißes Wasser zusammen oder schnabulieren was. Klar vermisse ich die Begegnung und Erlebnisse, die mein Jahr sonst erfüllen. Doch habe ich hier was gewonnen, was ich nicht für möglich hielt. Wir haben Freunde aus verschiedenen Ländern, die wir sonst nur zu Weihnachten sehen, dieses Jahr mehrmals gesehen. Wir haben einige unsere Freunde viel regelmäßiger gesehen, mehr Anteil nehmen können, was sie bewegt und wir haben uns in ganz neuen Konstellationen getroffen, die es in der Realität vorher gar nicht gab. Es gab auch Familientreffen, die sehr erheiternd waren und die es ohne Corona so nicht gegeben hätte.
Batterien aufladen – mit mir und in der Natur
Durch einen Kundenkontakt kam ich zu dem Programm Positive Intelligence von Shirzad Chamin . Das hat mein Jahr geprägt. Der Fokus hierbei ist die mentale Fitness, den mentalen Muskel zu trainieren – eine gute Sache, wenn sogar die Sportstudios geschlossen sind. Es war für mich durch das Programm ein Leichtes, Spiritualität in den Alltag zu integrieren, meine tägliche Stille in den Tag einzubauen und in einigen Themen weiter zu wachsen, wo ich es vorher nicht für möglich hielt. Zum Jahresende habe ich eine Gruppe von Führungskräften als Positive Intelligence Coach (in Ausbildung) in einem 6 Wochen Programm begleitet.
Durch Wandern und in der Natur sein, lade ich meine Batterien auf. Diese wurden dieses Jahr oft aufgeladen oder mussten oft aufgeladen werden. Einmal die Woche mit einer Wanderung und ich habe gemerkt, wie gut es mir tut, wenn ich meine Woche unterbreche und raus in die Natur zum Wandern gehe.
Mensch und Natur! Entspannung draußen!
Für dieses Jahr standen die letzten 100 km des Camino de Santiago auf dem Plan. Wir wollten das mit den Kindern machen und dafür wurde das Streckenwandern erstmal mit 4 Etappen Rothaarsteig getestet. Nach erfolgreicher Gepäckwanderung waren wir guter Dinge, im Herbst den Camino zu machen, das ist nun aber auf nächstes Jahr vertagt. Die Herbstferien haben wir genutzt, sind den restlichen Teil des Rothaarsteigs gewandert und in Summe dann 154 km von Brilon bis nach Dillenburg. Das Wandern bei schönem Wetter liegt mir mehr und wir wurden im Herbst dabei ganz schön auf die Probe gestellt, als es mehrere Tage sehr viel regnete. Bei Durchhalten, Ausdauer und guter Laune gab es doch noch Entwicklungsmöglichkeiten für mich.
Mit allen Sinnen baden – im Wald
Als ausgebildete Wanderführerin und Lernbegeisterte gibt es immer wieder interessante Weiterbildungen. Die Ausbildung im Waldbaden – der Wald als Medizin war dieses Jahr dran. Was braucht es und was bringt es: Ein schöner Mischwald macht es interessant, dagegen braucht es keine Badebekleidung. Eine gute Anleitung hilft, bewusst und achtsam zu sein. In dieser Ausbildung habe ich vieles gelernt, das es ermöglicht, den Wald ganz anders sinnlich zu erfahren – das Ganze mit viel, viel Spaß und Freude. Für mich habe ich das Barfuß gehen im Wald entdeckt, mal schauen, wie dieser Weg für mich weitergeht.
Kultur – in 2020 ein großes Hörvergnügen
Die Kulturerlebnisse außer Haus sind dieses Jahr etwas ganz Besonderes geworden. Denn sie haben alle innerhalb der ersten zwei Monate stattgefunden: Van-Gogh-Ausstellung, Fasching, ein Opernwochenende in München.
„Making Van Gogh“ Ausstellung im Städel
In Sachen Kultur haben Lesen und Podcast dieses Jahr einen neuen Raum eingenommen. Ein kleiner monatlicher Bookclub mit zwei Kolleginnen mit dem ursprünglichen Fokus auf Businessbücher hat mich durch das Jahr begleitet. In unseren monatlichen Zoom Calls hat jede von uns Tipps für guten Lesestoff im Bereich der schönen Literatur parat, dadurch lese ich wieder viel mehr. Gefesselt hat mich im Rahmen von „Making Van Gogh“ der Podcast „Finding Van Gogh“ – genial gemacht und super spannend. Podcasts sind nicht neu in meinem Leben. Früher waren es mehr die Hörbücher, doch jetzt freue ich mich immer auf den nächsten Podcast, z.B. der mit Herrn Drosten. Hier begeistert mich am meisten Korinna Hennig, die den Beruf der Wissenschafts-Journalistin hervorragend ausfüllt. Inhaltlich faszinieren mich immer wieder die Besprechung von Forschungs-Set-ups und Forschungsergebnisse. Das ist wie ein Eintauchen in eine andere Welt. Drei Podcasts, die in den letzten Monaten mein Herz erfreuen sind:
Eat Read Sleep – wunderschön moderiert, tolle Leseimpulse, „A bit of Optimism“ von Simon Sinek interessant, berührend und der Alpenpodcast „Servus.Grüzi.Hallo.“ fängt an wie ein Witz: Ein Österreicher, ein Schweizer und ein Deutscher– es geht um Politik und Gesellschaft – sehr lehrreich, humorvoll und unterhaltsam.
Wachsen, Blühen und Gedeihen: Wie aus 2 – 279 wird
Oft sind es die kleinen Sachen, die uns große Freude machen. Bei mir waren es zwei Tomatenpflanzen, die ich mir im Mai beim Jungpflanzenmarkt bei Bingenheimer Saatgut kaufte. Was hatte ich ein Spaß mit diesen zwei Pflanzen der Sorte Cherrytomate „Zuckertraube“ auf meinem Balkon. Interessant, was einem so alles wachsen, blühen und gedeihen kann. Natürlich waren die Tomatenpflanzen schnell größer als ich und ich musste Kontakt mit meiner Nachbarin aufnehmen, um diese zu befestigen. So haben die Tomaten auch was Verbindendes. Interessant war mein kleiner Selbstversuch, den Prozess zu protokollieren – ich machte eine kleine Strichliste, wieviel kleine Tomaten ich geerntet habe und meist verschwand die kleine Ernte direkt in meinem Mund. Doch ich hätte nicht gedacht, dass ich am Ende 279 kleine Cherrytomaten von diesen beiden Pflanzen geerntet hätte.
2 „kleine“ Tomatenpflanzen auf dem Balkon
Gärtner tut der Seele gut – vom Wachsen, Blühen und Gedeihen des eigenen Business
Worin bin ich dieses Jahr gewachsen – in dem was ich tat. Ich habe mehrere große Kulturtransformationsprojekte begleiten können und dabei Unternehmen unterstützt, Kultur zu ihrem Wettbewerbsvorteil zu machen. Ich habe 20 Menschen in den Cultural Transformation Tools CTT in Präsenz und Online ausgebildet, die nun wunderbar wirksam werden. Durch den Relaunch von Barrett Analytics und der Trainings vom Barrett Values Centre waren alle Unterlagen und Trainings zu überarbeiten. Mir ist es dabei ein Anliegen, gute Unterlagen in Deutsch zu haben und ein Training mit einem WOW Effekt zu kreieren. Das ist mir gelungen. Die Monthly CTT Practitioner Group hat nun richtig Fahrt aufgenommen. Mir macht es große Freude, die Gruppe von über 20 Menschen in der Anwendung und Professionalisierung bei Kulturtransformation zu begleiten.
Die Klaviatur in Marketing und Vertrieb zu lernen, war mir ein Anliegen in diesem Jahr und hier habe ich viel gelernt und umgesetzt. Neue Tools kamen zum Einsatz, den Newsletter gibt es nun monatlich und mein Team hat sich vergrößert. Große Freude macht mir die Zusammenarbeit mit den Studentinnen in meinem Team.
Sichtbar zu werden durch Social Media, Video und YouTube, das macht mir Freude und diese Saat geht gerade auf. Seit Sommer hatte ich genug Freiraum und habe mich einmal ganz neu erfunden. Das werde ich zum Blühen und Gedeihen bringen im neuen Jahr, eine ganz neue Webseite ist gerade im Entstehen.
Mein Jahr in Zahlen: Stand 18.12.2020
Newsletter Abonnenten: 1213
Linkedin Follower: 1.839
YouTube Aufrufe: 2.320, Wiedergabezeit (Stunden): 107,5
XING Kontakte: 1.668
Facebook Freunde: 878 davon Abonnenten: 341
Instagram wertecafe Beiträge: 87, Abonnenten: 170
Webseiten Nutzer: 12.683, Seitenaufrufe: 61.781
CTT Practitioner Consultants ausgebildet: 20
Kostenloser Persönlicher Wertetest ausgefüllt: 950
Wanderungen: 784 km (55 Touren, 18.780 Höhenmeter)
Weihnachtskarten geschrieben: 190 (148 beruflich und 42 privat)
Was wartet 2021 auf mich?
- Eine neue Webseite
Diese ist die Form für mein Programm für Führungskräfte und Entscheider, damit sie wertebasiert in die Zukunft denken und stärker wirksam werden. - Meine Werte und mich Andrea Maria
mehr zu leben und zum Ausdruck zu bringen - Ein Onlinekurs zum Thema Werte.
Werte ist das Thema der nächsten Jahre und ich möchte gerne dabei einen Beitrag leisten, dass immer mehr Menschen wertbewusster agieren könne. - Kulturtransformationen begleiten
Ich freue mich darauf, spannende Kulturtransformationen zu begleiten, in interessanten Branchen, mit wunderbaren Kunden und in verschiedenen Kulturen. - Kulturtransformationsmanager ausbilden
Aufbauend auf der Expertise in Kulturdiagnose möchte ich Kulturtransformationsmanager ausbilden, die mit ihrer Expertise um die Handlungsmöglichkeiten wissen, welche Stellhebel sie in Transformationsprojekten zu bedienen sind, damit es gelingt.
Was ist mein Motto für 2021: Werte – Wachstum – Wohlbefinden.
Es steht für wertbasiertes Handeln, innerliches Wachstum und Wohlbefinden für mich und alle mit denen ich schwinge.
Comment 1
23. Dezember 2020 at 16:43
Andrea – ich gratuliere zum Erreichten in einem spannenden und herausfordernden Jahr. Nur weiter so in 2021!