Unternehmenskultur wird immer wichtiger – nicht als Wohlfühlthema für Firmen, denen es (zu) gut geht, sondern als Quelle strategischer Wettbewerbsvorteile. Eine mutige, konstruktive Kultur ist besser in der Lage, mit sich ändernden Marktbedingungen umzugehen, als eine mutlose, defensive und bürokratische Kultur.
Mission und Vision – hier geht es um Orientierung. Gerade in Veränderungsprozessen taucht oft der Wert Verwirrung auf. In diesen Momenten herrscht wenig Klarheit, es fehlt an Dialog und an guter Führung. Mission und Vision sind Aussagen, die nach außen für die Kunden und nach innen für die Mitarbeiter Orientierung bieten. Hierbei geht es um die Einzigartigkeit und das ist oft die Herausforderung. Die Mission drückt aus, „welche“ Arbeit Sie machen. Die Vision drückt aus, „warum/wofür“ Sie diese Arbeit machen.
Die Mission besagt, was derjenige oder das Unternehmen tut. Die Vision dient der Ausrichtung, was ist die Richtung/das große Bild, dem ich als Führungskraft oder wir als Unternehmen dienen wollen. Die Mission beantwortet die Frage „Warum gibt es das Unternehmen?“. Die Vision beantwortet die Frage „Wo soll sich das Unternehmen hin entwickeln?“.
Wieso braucht man eine Mission und Vision überhaupt? Es wirkt sinnstiftend und gibt Richtung. Eine nähere Erläuterung und Beispiele bekannter Unternehmen und ihrer Vision und Mission finden Sie hier.
Übung: Die „4-Persönlichen-Wozu-Fragen“
Als Führungskraft sollte ich meine Mission und Vision klar haben. Wie geht das konkret?
Die folgende Übung hilft Einzelpersonen im Rahmen eines Dialogs ihre Vision und Mission herauszufinden. Zweck der Übung ist es, die persönliche Vision und Mission der Führungskraft zu entwickeln. Dabei soll auch darauf geschaut werden, welche Bedeutung diese persönliche Vision und Mission in unserer Gesellschaft hat und was sie zur Gesellschaft beitragen kann.
Diese Übung dauert ca. 1 – 2 Stunden. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es hilfreich ist, den Prozess ganz abzuschließen und keine offenen Enden zu lassen. Nutzen Sie dazu das Arbeitsblatt der „4-Persönlichen-Wozu-Fragen”.
Beginnen Sie in der Mitte und tragen Sie Ihre Kernwerte ein. Wenn Sie diese nicht kennen, machen Sie bitte zuerst den Persönlichen Wertetest. So finden Sie heraus, was Sie antreibt und glücklich macht. Die Werte drücken aus, wie Sie arbeiten werden, um den Zweck der Vision und Mission zu erreichen. Machen Sie als nächstes mit der persönlichen (inneren) Mission (links unten) weiter und beantworten Sie die Frage: „Was ist Ihre persönliche Mission?“ Und „Was genau sollten Sie tun, um weiter zu wachsen und sich beruflich weiterzuentwickeln?“
Hilfreiche Fragestellungen für die Mission:
- Was ist das, was Sie tun im Kern? Was macht Sie aus, Was macht Sie einzigartig?
- Gibt es eine Metapher dafür?
- Schreiben Sie im ersten Schritt Ihre Antworten auf Post-its, so dass Sie bei den Feldern flexibel agieren können.
- Was genau bewirkt die Mission bei anderen?
- Was genau macht das Besondere aus?
Hilfreiche Fragestellungen für die Vision:
- Was möchten Sie für sich letzten Endes erreichen, indem Sie Ihre Mission erfüllen?
- Was soll Ihre Mission auf Dauer bewirken?
- Welche Identität haben Sie dann?
- Was ist Ihr Beitrag für die Gesellschaft / für das größere Ganze?
- Was ist es, was Ihre Vision und Ihre Mission letzten Endes bewirken soll?
Für den Arbeitsprozess sind die WOZU Fragen hilfreich, um von Feld zu Feld zu gehen, beginnend links unten.
Die Konsistenzprüfung erfolgt durch die Umkehrung mit den WIE-Fragen von rechts oben ausgehend.
Nachdem Sie diesen Prozess erfolgreich mit einer Person durchgeführt haben, möchte ich Sie ermuntern, das mit einem Team zu tun. Die „4 Team-Wozu-Fragen“ und die Anleitung dazu finden Sie auf Seite 103 des Buchs „Get Connected“. Sie können das ganze Buch „Get Connected“ kostenlos in 5 Sprachen herunterladen.
Wie Sie ein funktionierendes Leitbild entwickeln, erkläre ich Ihnen in meinem Blogbeitrag.