Der Mai überwältigt mich immer wieder mit seinem vielen Grün, mit dem Drang zu wachsen. Die Natur will sich zeigen, will Neues hervorbringen. Dazu passt ein Buch, das ich gerade lese, von Meike Winnemuth: „Bin im Garten”. Die Autorin, die nach einem großen Geldgewinn in 12 Monaten 12 Länder bereiste, hat ein neues Thema, ihren Garten, in dem sie Erdung findet.
Die Zeilen am Anfang fand ich einfach wunderbar: „Bin im Garten, das ist ebenso sehr eine Orts- wie Zustandsbeschreibung. Ich grabe Pflanzenlöcher und verwurzele mich, ich schaufele Erde und finde festen Boden unter den Füßen, ich bin an einem Ort angekommen, den ich vorher noch nicht kannte: zuhause.“
Was gibt uns festen Boden, was lässt uns wachsen?
Etwas in mir will wachsen. Es ist in mir angelegt, auch wenn es noch nicht sichtbar ist. So wie der Samen, in ihm ist ja auch alles drin, was werden will. Wachsen bedeutet zu dem zu werden, was in mir angelegt ist.
Für den Samen gibt es Rahmenbedingungen, die Wachsen stattfinden lassen: die richtige Nährlösung oder der Platz im Garten. Dazu gibt es nicht beeinflussbare Rahmenbedingungen wie das Wetter, wenn es z. B. im Frühling nochmal schneit. Bei nicht veränderbaren Rahmenbedingungen müssen wir mehr Ressourcen hineinstecken, damit die Pflanze gedeiht. Wie z. B. im letzten Sommer, da mussten wir oft gießen.
Und dann es gibt auch Kippmomente, wo man manches demütig aufgeben muss. Oft ist das wie bei verworfenen Ideen, die werden Humus und sind Nährboden für neue Ideen.
Schauen wir auf unsere Werte, können wir uns genauso fragen, wie ist der Boden bereitet, damit die Werte gedeihen? Welche Rahmenbedingungen machen es schwierig? Umso mehr Fürsorge braucht es für das Wachstum unserer Werte. Um Samen zu ziehen, säen wir sie in Kästchen an einem geschützten Ort. Genauso brauchen wir Sicherheit, Vertrauen, Entwicklung, um in unserer ganzen Schönheit wirksam zu werden.
Terra incognita – Wie wachsen Werte im Unternehmen?
Ich finde die Metapher mit dem Garten, in dem wir Gemüse ziehen, sehr passend für Werte im Unternehmen. Wachsen bedeutet, gesund und auch nachhaltig wachsen. Wachstum funktioniert nur, wenn die Menschen mitwachsen.
Ist dafür der Boden gut bereitet? Werden die Pflänzchen gehegt und gepflegt? Erhalten sie Wasser, Dünger, Licht? Gärtnern heißt geduldig sein, auch geduldig mit sich selbst, und dranbleiben. Für Menschen braucht es zum Wachsen eine Mischung aus Werten, Kultur und Selbstentwicklung.
Mehr über die eigenen Werte erfahren
Welche Samen sind in mir angelegt, was drängt zum Wachsen, Blühen und Gedeihen? Für mein persönliches Wachstum sollte ich wissen, was mir wichtig ist und was ich vielleicht gerade nicht genügend im Blick habe. Dabei hilft z. B. das kostenlose Personal Values Assesment des Barrett Values Centre. Hier geht es zu dem kostenlosen Wertetest.
Oder wie wäre es mit diesem Impuls zu einem persönlichen Werte-Walk? Einfach in die Natur gehen, das Grün und alle Sinneseindrücke aufnehmen und dabei die eigenen Werte reflektieren. Mit dieser Frage: „Was fängt meinen Blick und was hat das mit meinen Werten zu tun?“