Gesellschaften sind stets im Wandel. Oft hören wir von Megatrends, das sind langfristige „Tiefenströmungen“, die die Gesellschaft langsam, aber nachhaltig verändern. Das Zukunftsinstitut definiert aktuell 12 davon. Oft unbewusst, wirken sie in jedem einzelnen Menschen und in allen sozialen Ebenen.
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Megatrends spiegeln sich in neuen Lebensstilen wider
Wodurch werden Megatrends für uns sichtbar? Beispielsweise entstehen neue Lebensstile, die zuerst von wenigen Menschen vorgelebt werden und allmählich immer mehr Anhänger finden. Lebensstile sind ein Produkt aus Werten, Einstellungen und Konsumverhalten von Menschen.
Dazu habe ich diesen Artikel des Zukunftsinstituts gefunden, der drei neue Lebensstile näher beschreibt: den „Urban Matcha“, den „Digital Creative“ und den „Golden Mentor“. Laut Zukunftsinstitut repräsentieren sie zusammen fünf Megatrends, die gerade für Unternehmen eine besondere Bedeutung haben: Urbanisierung, Individualisierung, Konnektivität, Wissenskultur und Silver Society.
Der Urban Matcha: Konsum, Genuss, Freiheit, Nachhaltigkeit und Fairness
Dieser Avantgarde-Lebensstil der Metropolen trägt die Megatrends Urbanisierung und Individualisierung in sich. Seine Anhänger sind experimentierfreudig, konsumaffin und genussfreudig. Freiheit ist ihnen sehr wichtig, aber auch Gemeinschaft, sie sind in einem großen Freundeskreis vernetzt. Gute Bildung, Nachhaltigkeit und Fairness zählen ebenfalls zu ihren Werten. Als Trendsetter kommunizieren sie ihren Lebensstil gerne nach außen und tragen damit ihre Werte in die Breite der Gesellschaft.
Der Digital Creative: Digital, vernetzt, kontaktfreudig und kommunikativ
Dieser Lebensstil wird von den Megatrends Konnektivität und Wissenskultur geprägt. Seine Anhänger sind in der digitalen Welt zu Hause. Sie nutzen die aktiv zur Entfaltung ihres kreativen Potenzials und sehen das Internet als selbstverständlichen Teil der realen Welt. Da sie sich als Teil der Wissensgesellschaft verstehen, hat gute Bildung einen hohen Stellenwert. Digital Creatives sind offen, neugierig und pflegen viele gute Kontakte, vorzugsweise über das Internet. Sie sind quasi die kommunikativen Nachfolger der „Nerds“. Weil ihre Fähigkeiten gerade in der Wirtschaft stark gefragt sind, wird diesem Lebensstil und seinen Werten ein hohes Zukunftspotenzial zugeschrieben.
Der Golden Mentor: Lebensweisheit und Werte, für die es sich zu kämpfen lohnt
Menschen dieses Lebensstils verkörpern die Megatrends Silver Society und Wissenskultur. Sie bringen sich auch im höheren Alter produktiv in die Wirtschaft ein. Diszipliniert und pflichtbewusst, bilden sie sich lebenslang weiter, schöpfen zugleich aus Erfahrung und entwickeln so wertvolle Lebensweisheit. Wichtig ist ihnen der größere Zusammenhang der Dinge. Da sie sich umfassend informieren, sind sie vertraut mit den gesellschaftlichen Diskursen und können beurteilen, was gerade wichtig ist und für welche Werte sich zu kämpfen lohnt. Mit wachsendem Anteil älterer Menschen, denen es gelingt, Lebenserfahrung in Lebensweisheit umzuwandeln, wird dieser Lebensstil laut Zukunftsinstitut die Gesellschaft künftig stark prägen und hin zu mehr Sinn- und Werteorientierung führen.
Metagtrends: Starke Werte für die Gesellschaft
Spannend war für mich die Erkenntnis, dass Megatrends nicht im luftleeren Raum stattfinden oder sich beliebig entwickeln. Sondern es stehen immer starke Werte dahinter, die für eine Gesellschaft wichtig sind. Das gibt dem Wandel Stabilität, auch wenn neue Lebensstile und Verhaltensweisen –z. B. das Konsumverhalten oder der Umgang mit der digitalen Welt – diese Werte neu aufladen.
Dazu fällt mir ein Beitrag über Werte ein, den ich vor einiger Zeit geschrieben habe: Werteentwicklung ist auch Persönlichkeitsentwicklung – es geht vom „Ich“ zum „Wir“. Auch im Wandel der Megatrends geht es letztlich darum, sich mit anderen zu verbinden und mit sich im Einklang zu leben.