Mit ihrem letzten Blogbeitrag vom Dezember, den „Gedanken zu der Zeit zwischen den Jahren“, hat Andrea Bokler mich neugierig gemacht. Eine gute Idee, das Jahr so zu beschließen! Doch wie geht es weiter, welche Impulse wirken im neuen Jahr nach? Danach habe ich sie gefragt.
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Andrea, du hast eine ganze Reihe guter Fragen aufgelistet, mit denen du aufs vergangene Jahr zurückblickst. Konntest du sie denn alle für dich beantworten?
Tatsächlich konnte ich bei meinem Jahresrückblick nicht alle Fragen beantworten. Und dazu kamen auch neue Fragen, die mir wichtig waren. Früher habe ich gehadert, wenn ich nicht alles beantworten konnte, ich habe überlegt und überlegt. Dieses Mal habe ich sie einfach als unbeantwortete Fragen gesammelt und aufgehoben für ein neues Jahr. Nicht immer gibt das Jahr Antworten, das ist auch eine gute Einsicht.
Was war für dich die wichtigste Erkenntnis aus deinem persönlichen Jahresrückblick?
Mir ist vor allem die Fülle aufgefallen. Wie viele schöne Erlebnisse ich in dem vergangenen Jahr hatte! Ich schwankte zwischen dem Eindruck „reich beschenkt“, das macht mich sehr dankbar. Und der leisen Sorge „ist das nicht zu viel für Menschenleben in einem Jahr?“ Das macht mich demütig.
Was hast du fürs neue Jahr an Impulsen mitgenommen?
Inspiriert hat mich z. B. der Philosoph Wilhelm Schmid, der Schritte zur Gelassenheit beschreibt. Einer dieser Schritte ist die Pflege von Gewohnheiten. In seinem Buch sagt er: „Der Sinn von Gewohnheiten liegt ja gerade darin, ohne Kraftaufwand in ihnen verweilen zu können.“ Und weiter: „Gewohnheit sind erholsam, da sie von Wiederholbarkeit und Verlässlichkeit geprägt sind. Lebenskunst ist auch die bewusste Einrichtung von Gewohnheiten, um sich führen zu lassen von all dem, was in ihnen schon entschieden ist.“(Wilhelm Schmid: Gelassenheit. Was wir gewinnen, wenn wir älter werden. Insel Verlag 2014, S. 39 und 40)
Das klingt doch ungeheuer gelassen! Mir hat daran gefallen, dass man in Gewohnheit wohnt und dass es Ruhe ins Leben bringt. Ich habe mich gefragt: welche Gewohnheiten habe ich und welche möchte ich in mein Leben bringen? Ebenso habe ich das auch für mein Business reflektiert. Unsere Welt ist ja eher gewohnheitsfeindlich. Wie gut täte es doch dem ein oder anderen Veränderungsprozess, einige Gewohnheiten zu pflegen, an denen man den Wandel festmachen oder mit denen man ihn verankern kann.
Was möchtest du noch in diesem Jahr stärker beherzigen?
Ich habe mir Gedanken über den Sinn gemacht. Dazu beigetragen hat der Trend-Beitrag von Rainer Wälde. Als große Trends macht er die Sinnsuche aus, und die tiefe Sehnsucht der Menschen nach Gemeinschaft. Sinnsucher, so sagt er, werden zu Sinnstiftern: Menschen suchen nach dem Sinn, möchten vielleicht sogar dort, wo sie sind, Sinn stiften und damit wirksam werden. Das zahlt auch ein auf die Sehnsucht nach Gemeinschaft, denn über den Sinn kann ich mich auch mit Gemeinschaft verbinden.
Wie kannst du das für dich persönlich umsetzen?
Indem ich mich auf meine Ziele besinne, die mit meinen Werten (Kreativität, Persönliches Wachstum, Unabhängigkeit, Einen Beitrag leisten) verbunden sind. Meine Ziele sehe ich das ganze Jahr optisch vor mir am Schreibtisch, und das, was ich tue, prüfe ich daran.
In meinem Beruf transformiere ich Situationen für Menschen, Teams und Organisationen. Das mache ich mit Herzenergie und habe dabei meine Vision fest im Blick: „Durch changemanagement.biz + CTT einen Beitrag zu leisten und Menschen zu verbinden, dadurch einen Unterschied zu machen + es wirkt nach“. Durch diese „Brille“ schaue ich auf Ziele, auf meine Vorhaben mit Menschen und Kunden, auf Themen, die mich beschäftigten, auf die Entwicklung meines Unternehmens und nicht zuletzt auf meine persönliche Entwicklung.
Für das neue Jahr habe ich mir z. B. vorgenommen, neue Formate zu entwickeln, neue Techniken und Möglichkeiten auszuprobieren. Beispielsweise will ich ins Thema Live-Chats einsteigen und mehr auf Interaktion setzen. Damit wage ich mich auf unbekanntes Terrain vor und zeige mich noch stärker.
Wie zahlt das auf den Sinn und auf deine Ziele ein?
Wir wissen, dass jeder nur einen Teil seines Potenzials ausschöpft und lebt. Das gilt für Menschen wie für Unternehmen, und natürlich auch für mich. Wenn ich will, dass meine Kunden sich weiterentwickeln, muss ich bei mir selbst anfangen. Damit andere mehr ihrer Facetten zeigen und ihr Potenzial leben können, braucht es das auch von mir. Das ist für mich das Thema für 2018: Strahlen und mit allen Facetten sichtbar werden. Damit ich das meinen Kunden weitergeben kann.
Ein gesegnetes Jahr für alle, damit das, was kommt, gelingt!